Zukunft der Kommunionvorbereitung und Familienmessen diskutiert

Gepostet von am Jun 14, 2013 in Allgemein | 2 Kommentare

Das Interesse junger Familien am aktiven Leben in der Gemeinde ist heute deutlich geringer als früher. Dieser Trend geht natürlich auch nicht an unseren fünf Gemeinden spurlos vorüber, wie kürzlich auch ein Artikel aus St. Josef zeigte. Ähnliche Erfahrungen gibt es aber in allen Pfarren.
Seit zwei Jahren laufen nun die Vorbereitung der Kommunionkinder und die Gestaltung der Familienmessen in sehr enger Zusammenarbeit zwischen den fünf Pfarren. Es gibt einerseits viele gemeinsame Aktionen und andererseits sind Inhalte und Abläufe in allen Pfarren gleich.
Vor diesem Hintergrund trafen sich am 13.06. die Mitglieder des Sachausschusses Junge Familien mit unserer Gemeindereferentin Modesta Gerhards im Pfarrheim in Oberzier, um Erfahrungen aus den letzten beiden Jahren auszutauschen und die nächste Kommunionvorbereitung sowie die Planung für die Familienmessen bis zum Sommer 2014 zu besprechen. Es entwickelte sich eine sehr lebhafte Diskussion. Hierbei standen unter anderem diese Fragen zur Diskussion:

Wie viel und welche „Muss“, „Soll“, „Kann“ und „Darf“ brauchen wir bei der Kommunionvorbereitung?

Welche Rollen und Aufgaben haben Pastor, Gemeindereferentin und Katecheten?

Was kann und muss man von den Eltern erwarten?

Was ist mit Kontrolle?

Wie viele Familienmessen  brauchen wir und wann sollen die stattfinden?

Wie können Kinder an großen Festtagen altersgerecht einbezogen werden?

Welche Vorstellungen haben „Alte“ und „Junge“?

… ???

An dieser Stelle wollen wir noch nicht über unsere Meinung zu diesen und weiteren Fragen rund um das Thema berichten. Wir interessieren uns aber sehr für die Meinung der Gemeindemitglieder zu diesem Thema und bitten um viele Kommentare. Wer aus irgendwelchen Gründen nicht mit seinem Namen im Internet erscheinen will, kann auch gerne das Kontaktformular von St. Josef benutzen. Ernst gemeinte Kommentare werden dann anonym von der Redaktion eingefügt.

2 Kommentare

  1. Brendt says:

    Das ist mal eine interessante Frage, die wir auch gestern Abend in unserer Pfarrgemeinderatssitzung von St. Cäcilia intensiv diskutiert haben.

    Meine Meinung dazu:

    Natürlich kann man von den Eltern und insbesondere von den Kummunionkindern etwas erwarten dürfen. Die Kommunion ist ein Geschenk, das es verdient hat, wichtig und ernst genommen zu werden. Jemand, dem schon das geringste Engagement zu viel ist, wer sich offenkundig für den Inhalt der Kommunionsbotschaft überhaupt nicht interessiert, die Kommunion vielleicht sogar lächerlich macht, wo es nur noch um ein schönes Fest und Geschenke geht, da muss man, meine ich, auch „nein“ sagen und das Kind wieder heim schicken dürfen.

    Schlimm finde ich nur, wenn die Hauptamtlichen und wir als Eltern oder Katecheten alles wieder nur ganz von unten definieren, nach dem Motto: wegen solcher Fälle, wo so gar nichts zurückkommt, entwickeln wir ein Programm, das alle, auch die, wo das gar nicht nötig wäre, unter Druck setzt. Kommunion und die Vorbereitung darauf muss Freude machen, muss die Kinder da abholen wo sie sind, muss dazu führen, dass man Gemeinschaft erfährt und ein Zuhause findet. Nur so kann es funktionieren. Ich glaube, wenn man das „Du musst“ zu sehr in den Vordergrund stellt, geht die Freude, das „ich darf“ verloren. Darüber dürfen wir uns dann nicht wundern.

    Das wäre eigentlich mein Wunsch – dass die Kinder am Ende der Vorbereitung sagen „es war toll, da möchte ich weitermachen“. Das klingt vielleicht etwas naiv, aber es wird sicher nicht gelingen, wenn wir das Ganze auf etwas beschränken, was alleine an Quantität gemessen wird, wie ein Examen, wo man an einem Seminar teilnimmt, um am Schluss eine Prüfung zu bestehen.

    Wir wünschen uns doch, dass auch nach der Kommunionfeier die Kinder weiterhin wenigstens ab und zu mal in der Kirche gesichtet werden. Das kann gelingen, wenn man Freude an der Sache weckt, nicht aber mit der Peitsche.

    H. Brendt (NZ)

  2. Genreith D. says:

    Die Meinung meines PGR-Kollegen Brendt deckt sich mit meiner Auffassung zu diesem Thema in jeder Hinsicht.
    Als betroffene Mutter und ehemalige Katechetin möchte ich darüber hinaus die folgenden Aspekte in der Diskussion besonders hervorheben:
    Zum Gelingen der Kommunionvorbereitungen ist es m.E. wichtig, die Eltern verstärkt in die Kommunionsvorbereitungen einzubinden und genauso wie die Kinder für den christlichen Gedanken zu begeistern. So könnten z.B. die beiden KatechetInnen einer Kommuniongruppe, für jeden Kommunionunterricht von einem anderen Elternteil bei der Vorbereitung der Unterrichtsstunde unterstützt werden. Das Einbinden aller schafft Vertrauen, Verbindlichkeit und Verantwortung.
    Mögliche Probleme, Sorgen und Ängste seitens der Eltern und der Kirche sollten vor Beginn der Kommunionsvorbereitungen herausgestellt und gemeinsam gelöst werden. Gemeinsame Vereinbarungen sind zu erarbeiten, die auch deutlich machen, dass seitens der Kirchengemeinde Erwartungen an das Kommunionkind und an die Eltern geknüpft sind.
    Dazu gehört selbstverständlich als Pflicht, dass Messen und Kommunionstunden besucht werden, Gebete zu erlernen sind , zu erfahren wie man sich in der Kirche, in der Gemeinschaft verhält, um die Bedeutung der ersten heiligen Kommunion zu verstehen und für den Empfang der Erstkommunion richtig vorbereitet zu sein.
    Sofern getroffene Vereinbarungen nicht eingehalten werden, sollten die Gründe erörtert werden. Auf diese Weise kann man im Einzelfall individuell und zeitnah auf Abweichungen angemessen reagieren.
    Wir sollten überlegen wie wir positive Anreize für die Kinder in Form von Gruppenbelohnungen schaffen, damit sie mit Freude die Erwartungen der Kirchengemeinschaft erfüllen und nicht Sanktionen festlegen im Falle des Nichterfüllens unserer Erwartungen.
    Wichtig ist darüber hinaus, die Katecheten und Katechetinnen gezielt und fortwährend auf ihre Aufgabe vorzubereiten. Wünschenswert wäre hierbei neben den kirchlichen Themen insbesondere auch die Vorbereitung hinsichtlich Motivationsförderung und gruppendynamischer Prozesse.
    Ziel ist es doch, all diejenigen, die aus Glaube und Überzeugung zur Erstkommunion gehen wollen mit Freude und Begeisterung zum großen Tag hinzuführen, zu unterstützen und zu begleiten. Vielleicht erreichen wir mit einem guten Weg dahin ja auch, dass Eltern wieder regelmäßiger den Weg in die Kirche finden, sich vielleicht sogar aktiv einbringen und gemeinsam mit ihren Kindern „dabei“ bleiben.
    Es sollte eine aufregende und wunderschöne Zeit sein, in welcher die Kinder spüren in eine Gemeinschaft aufgenommen zu werden, wozu eine Vorbereitung notwendig ist und darauf müssen wir sie neugierig machen.
    P.S. Es mag sein, dass bei manchen Mitgliedern unserer Religionsgemeinschaft die Feierlichkeiten mehr im Mittelpunkt stehen als Kirche und Glaube, doch ganz besonders auch bei denjenigen, sollten wir versuchen sie für die Freude am Glauben und die Gemeinschaft der Kirche zu begeistern.

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