Kirchengemeinden Niederzier

Weihnachtsbotschaft unseres Bischofs Dr. Heinrich Mussinghoff

Bischof Heinrich Mussinghoff
In seiner Weihnachtsbotschaft wendet sich Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff an die Politiker und die Katholiken im Bistum Aachen mit dem Aufruf, sich mehr für Flüchtlinge einzusetzen.
Er erinnert an die Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten. Viele Menschen seien auch heute auf der Flucht. Der Papst habe auf Lampedusa zu den Flüchtlingen aus Afrika gesprochen, die dem Wasser des Mittelmeeres entkommen seien. Europa habe nichts getan, so Mussinghoff. „Auch bei uns ist nicht viel geschehen.“ Deutschland hat bisher nur 5.000 Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen. Der Aachener Bischof bittet die Gemeinden in seiner Diözese, den Flüchtlingen in Gebet und Tat zu helfen, ihnen ein Wort des Willkommens zu sagen, dass die Flüchtlinge spürten, sie seien gut angenommen. „Wir können helfen und wir sind verantwortlich für sie“, betont Mussinghoff. Es könne nicht sein, dass ein päpstlicher Appell nicht gehört werde. Es sei jedoch nicht damit getan, mehr Flüchtlinge in Deutschland aufzunehmen, sie brauchten sozial abgesicherte Lebensbedingungen.
Im Bistum Aachen gibt es schon vielfältige Hilfsangebote. So ist die Katholische Hochschulgemeinde Aachen in der Syrien-Hilfe aktiv. Die Diözese engagiert sich seit Anfang der Neunziger Jahre in der Flüchtlingsarbeit. Für das Jahr 2014 hat das Bistum Aachen für Flüchtlingsprojekte ca. 200.000 Euro bewilligt. Damit werden bistumsweit mehr als 60 Projekte von Initiativen, Einrichtungen, aber auch engagierten ehrenamtlichen Mitarbeitern gefördert. So bieten zum Beispiel die Caritasverbände in den Regionen Rechtsberatung an sowie Kurse zur Alltagsorientierung und Sprachkurse für ältere Migranten, für Kinder oder speziell für Frauen. Auch gibt es einen „Passfonds“, um die Erstellung von offiziellen Dokumenten bezahlen zu können.
Seit mehr als 20 Jahren arbeitet in Baesweiler-Setterich als Initiative der dortigen Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) die „Gruppe für Ausländerfreundlichkeit“. Die ehrenamtlich Tätigen besuchen Flüchtlingheime und bauen dadurch Kontakte zu ausländischen Bürgern auf. Sie unterstützen die Menschen durch Beratung, vermitteln Sprachkurse und materielle Hilfen oder helfen bei Behördengängen und Übersetzungen.
Die Amnesty-International-Gruppen aus Aachen und Roetgen haben in Zusammenarbeit mit dem Katholikenrat Aachen-Stadt im vergangenen Jahr eine Ausstellung mit Fotos von auf Lampedusa gestrandeten Flüchtlingen organisiert. In diesem Jahr gab es eine Ausstellung mit Fotos, die Aachen aus der Sicht von Flüchtlingen zeigt.
Gefördert werden auch kirchengemeindliches Engagement sowie Einzelinitiativen: In der Pfarrei Franziska von Aachen hilft eine Ordensfrau Migranten bei der Beschaffung von Ausweisdokumenten, bei der Einbürgerung oder finanziert Kurse und Lehrmaterial für Erwachsene und Kinder oder Nachhilfeunterricht. In Wegberg-Arsbeck findet einmal wöchentlich in der Katholischen Grundschule Hausaufgabenhilfe für Kinder aus Flüchtlingsfamilien und Kinder mit Migrationshintergrund statt, bei Bedarf auch im Übergangswohnheim in Arsbeck. Auch eine ehrenamtliche Mitarbeiterin aus der Pfarrei St. Sebastian in Würselen engagiert sich seit vielen Jahren in der Begleitung von Asylsuchenden bei der Integration. Sie hilft Menschen mit besonderen Schwierigkeiten, die als Flüchtlinge nach Deutschland kommen, seien es Alleinstehende, Alleinerziehende oder Familien. Sie begleitet die Menschen zu Ärzten, Krankenhäusern und Beratungsstellen sowie zu Elternabenden und Elternsprechtagen. Sie stellt Kontakte zu kommunalen Behörden, Kindergärten und Schulen her, aber auch zu Nachmittagsbetreuungsprojekten, zur Aachener Tafel oder zu Familienhelferinnen.
Quelle Bistum Aachen (iba/Na 209)
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