Tag der Deutschen Einheit

Tag der Deutschen Einheit

Gepostet von am Okt. 1, 2014 in Allgemein | Keine Kommentare

Am 3. Oktober 2014 feiern wir den Tag der Deutschen Einheit – traditionsgemäß in dem Bundesland, das den derzeitigen Vorsitz im Bundesrat innehat: in diesem Jahr also in Niedersachsen.

Zum 25. Mal feiern wir den Erfolg der Friedlichen Revolution in der DDR und den Fall der Mauer. Bis hierher war es ein langer, wechselvoller und entbehrungsreicher Weg.

Das wohl markanteste Sinnbild für den Kalten Krieg, für die politische Teilung der Welt, die Trennung in „Ost“ und in „West“ und die Trennung historisch zusammengehöriger Landschaften war die Berliner Mauer. Angesichts der Verschlechterung der Wirtschaftslage in der DDR und des nicht abreißenden Flüchtlingsstroms wurde sie im August 1961 errichtet und mit Wachtürmen und Selbstschussanlagen ausgestattet. Sie spaltete die Vier-Sektoren-Stadt Berlin (und mit ihr viele Familien) in zwei Hälften und war für die Bewohner des Ostteils praktisch undurchlässig. Nicht nur Berlin wurde geteilt. Durch ganz Deutschland verlief eine seit den 1960er Jahren immer stärker durch Stacheldraht, Minen und Wachpersonal gesicherte Grenze.

Im Westen wuchs eine Generation heran, die nur zwei deutsche Staaten kannte und nur punktuell mit der DDR in Berührung kam. Jenseits der Grenze etablierte sich hingegen sukzessive eine Bürgerrechtsbewegung, die sich allmählich zu einer breiten Opposition entwickelte.

Die Unterzeichnung der KSZE-Schlussakte in Helsinki 1975 bedeutete für die DDR-Führung zunächst vor allem ihre ersehnte internationale staatliche Anerkennung. Erst später erkannte sie die Wirkung dieses Akts auf Oppositionelle. Ausreisewillige DDR-Bürger beriefen sich auf die Menschenrechtsfragen betreffenden Passagen dieser internationalen Erklärung. Trotz langer Bearbeitungszeiten, zu erwartender Schikanen und unsicheren Ausgangs stellten immer mehr DDR-Bürger Ausreiseanträge. Die Zahl der Antragsteller erreichte Ende der 1980er Jahre ihren Höhepunkt.

Beflügelt wurde die Opposition von den politischen Ereignissen der späten 1980er Jahre in den Nachbarstaaten des Ostblocks. Insbesondere die von Michail Gorbatschow, dem Generalsekretär des KPdSU, eingeleiteten Reformen hatten Einfluss auf die Reformbewegungen in Polen, der Tschechoslowakei, in Ungarn – und schließlich auch in der DDR.

Außenpolitisch ebneten die Verhandlungen der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs (USA, Großbritannien, Frankreich, Sowjetunion) und der beiden deutschen Staaten den Weg zur Einheit. Mit Unterzeichnung des Zwei-plus-Vier-Vertrags wurde dem geeinten Deutschland die volle Souveränität übertragen.

Am 31. August 1990 unterzeichneten die Verhandlungsführer Wolfgang Schäuble und Günther Krause den Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik über die Herstellung der Einheit Deutschlands. Nach Zustimmung der Volkskammer und des Bundestages sowie des Bundesrates zu dem Vertragswerk wurde das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland auf das Gebiet der DDR ausgedehnt.

Der 3. Oktober wurde als Beitrittstermin festgelegt. An diesem Tag wurden die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik in einem friedlichen – und historisch einmaligen – Prozess vereinigt.

(Foto: Brandenburger Tor © Horst Schaub – pfarrbriefservice.de)

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