Kirchengemeinden Niederzier
Familiensonntag am 17. Januar
Ehe und Familie – Liebe miteinander leben
„Was jetzt wichtig ist –
Perspektiven nach der Familiensynode“
Die beiden zurückliegenden Bischofssynoden – die Außerordentliche Generalversammlung 2014 und die Ordentliche Generalversammlung 2015 – haben sich mit dem Thema Familie befasst. Durch die breitgestreuten Umfragen, die im Vorfeld beider Synoden durchgeführt wurden, sind diese Bischofsversammlungen und mit ihnen das Thema »Ehe und Familie« spürbar in den Fokus der allgemeinen Aufmerksamkeit getreten. Mit Spannung wurden die Beratungen erwartet und mit vielen Hoffnungen wurde auf die Beratungsergebnisse geschaut. Nun liegen diese weltkirchlichen Ereignisse bereits hinter uns und wir stehen vor der Frage, was die Synode uns gesagt hat und was das für die konkrete Seelsorge der Kirche bedeutet. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, den Familiensonntag 2016 in die Perspektive der Familiensynode zu stellen und haben ihm das Thema gegeben: Was jetzt wichtig ist – Perspektiven nach der Familiensynode. So soll der Familiensonntag am 17. Januar 2016 Gelegenheit bieten, noch einmal zurückzuschauen, die Familiensynode Revue passieren zu lassen und dann den Blick nach vorne zu richten: Welche Impulse können von der Familiensynode für unsere Familienseelsorge ausgehen?
Gewiss: Die Synode ist zunächst ein Beratungsorgan für den Papst. Ihm legt sie ihre Beratungsergebnissen vor. An ihm ist es jetzt, Schlussfolgerungen zu ziehen und zu entscheiden, welche Impulse er in die gesamte Kirche aussenden möchte. Papst Franziskus hat signalisiert, dass er zunächst diese Ergebnisse für sich selbst einordnen und überdenken muss, bevor er das Wort ergreift. Wir gehen davon aus, dass er das im Rahmen eines päpstlichen Schreibens tun wird und erwarten dieses im Lauf des vor uns liegenden Jahres. Dann wird man noch einmal neu fragen müssen, welche Schlussfolgerungen wir für uns aus diesen Worten des Heiligen Vaters ziehen.
Dennoch ergeben sich auch jetzt schon viele Themen und Aspekte, auf die die Synode hingewiesen hat und die sehr bedenkenswert für unsere kirchliche Praxis sind. Nicht zuletzt die Dynamik und den Anstoß zu einem neuen Aufbruch gilt es aufzunehmen, die von der Synode ausgingen. Lassen wir uns also von dem ernsthaften Ringen der Synodenväter inspirieren und ermutigen, die Eheleute und die Familien neu in den Fokus der Seelsorge zu rücken und zu fragen:
• Warum sind uns als Kirche die Ehe und die Familie so unverzichtbar wichtig?
• Wie können wir junge Menschen von der Botschaft des Sakraments der Ehe begeistern?
• Vor welchen Herausforderungen stehen Paare und Familien heute?
• Wie können wir lernen, das besondere Geschenk des Sakraments der Ehe tiefer zu verstehen ¬und wie können wir sprachlich befähigt werden, es den Menschen zu verkünden?
• Wie können wir Familien in besonderen Notsituationen beistehen, etwa den von Armut bedrohten Familien oder den Familien der Flüchtlinge?
• Wie können wir helfen, dass christliche Familien ein gutes und tragendes geistliches Leben entfalten?
• Wie können wir sie auf ihrem eigenen und individuellen Weg gut begleiten?
Diese Arbeitshilfe will einige Impulse und Anregungen für den Rückblick auf die Synode und für den Ausblick auf die Seelsorge anbieten. So ist sie zugleich eine Einladung, die Synode aufzugreifen und den Familiensonntag in den Pfarreien, Verbänden und Institutionen zu gestalten.
Allen, die sich daran beteiligen und auch allen, die sich – auf welche Weise auch immer – in der Kirche für Ehe und Familie engagieren, nicht zuletzt aber auch allen, die tagtäglich Ehe und Familie leben, gilt mein herzlicher Dank und meine besonderen Segenswünsche für die Zukunft! (Erzbischof Dr. Heiner Koch – Vorsitzender der Kommission für Ehe und Familie der Deutschen Bischofskonferenz)
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