Erster Fastenhirtenbrief unseres Bischofs Helmut Dieser

Erster Fastenhirtenbrief unseres Bischofs Helmut Dieser

Gepostet von am Mrz 22, 2017 in Allgemein | Keine Kommentare

„Wertvolle Chance, um dem Leben tiefer nachzuspüren“

Als „eine wertvolle Chance, um dem Leben tiefer nachzuspüren“ hat Bischof Dr. Helmut Dieser die „heiligen vierzig Tage“ der Fastenzeit in seinem Fastenhirtenbrief bezeichnet. „Was bestimmt mein Leben? Was habe ich selber gut im Griff? Und was sollte eigentlich ganz anders sein?“

Die alte Übung des Fastens stamme aus der Erfahrung, dass Unterbrechung, Abstandnehmen und Weglassen Leib und Seele freier machen könnten. Fasten sei kein Selbstzweck, sondern ein Suchen und ein Üben, wie wir das wieder tiefer erkennen könnten, was uns wirklich satt und erfüllt leben lasse, so Dieser. Dabei werde man schnell mit massiven Ablenkungen konfrontiert: Ist mein Lebensstil so angelegt, dass ich alles mitnehme, was irgend geht, weil ich sonst zu kurz käme? Was bedeuten mir Statussymbole wie Haus, Beruf, Urlaub, Auto? Vor wem beuge ich mich, um dazuzugehören und nicht anzuecken, indem ich mit den Wölfen heule? Dann darf ich scheinbar alles, auch im Internet und keiner kann mir was?! In den Fastenzeit könnten wir uns diesen Versuchungen stellen, gegen den Strom schwimmen und an den wirklich wichtigen Stellen das Aussteigen üben, führt Dieser aus. Es gehe aber in unserem Leben nicht nur darum, ein Nein gegenüber den Versuchungen zu erringen, sondern auch darum, unserem Ja zu Gott neue Ausdruckskraft zu geben. „So werden wir zu Menschen, die aufrecht durchs Leben gehen, von denen etwas ausgeht, die andere stützen, aufbauen, aushalten können, die eine echte Orientierung haben und sie auch weitergeben können. Die Sorge um sich selbst, das ungestillte Geltungsbedürfnis, die Eitelkeiten, Stolz oder Neid, Lüge oder übergriffige Gewalt werden ausgebremst, nicht Ängste herrschen über mich, sondern Vertrauen.“

Bischof Dieser ruft dazu auf, die Fastenzeit mit eigenen Lebensinhalten zu füllen. Wonach sehne ich mich? Worunter leide ich? Was an mir gefällt mir nicht, was verdränge ich? Wo mache ich kleinliche Kompromisse? „Durch eine solche Ausrichtung unserer Fastenzeit werden wir umso erfüllter Ostern feiern können.“

Im 500. Gedenkjahr der Reformation seien wir auf diese Weise geistlich auch mit unseren evangelischen Schwestern und Brüdern verbunden, betont Bischof Dieser am Ende seines Hirtenbriefes. Er freue sich über die Einladung, das Jahr 2017 mit ihnen zusammen als ein Christusfest zu feiern. „Darum wünsche ich uns allen auch in der Ökumene eine von Gottes Geist geführte gute Fastenzeit!“

Bischof Dieser verlas seinen ersten Fastenhirtenbrief als Bischof von Aachen am Sonntag, dem 5. März, im Pontifikalamt in Hohen Dom zu Aachen. Hauptzelebrant des Pontifikalamtes war Rubén Kardinal Salazar, Erzbischof von Bogotá und seit der Heiligtumsfahrt 2014 Ehrendomherr des Aachener Domes. An seine Mitfeier im Aachener Dom schlossen sich Gespräche mit dem Aachener Bischof, Vertretern der Ortskirche und der in Aachen ansässigen Hilfswerke an. Er berichtete über die aktuellen Entwicklungen in Kolumbien, dem Partnerland des Bistums Aachen. (iba/Na 010)

Den vollständigen Wortlaut des Fastenhirtenbriefes erreichen Sie → hier.

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