Unter dem Titel „Dem Populismus widerstehen“ hat die Deutsche Bischofskonferenz eine Arbeitshilfe zum kirchlichen Umgang mit rechtspopulistischen Tendenzen veröffentlicht. Die Arbeitshilfe soll Gemeinden, kirchlichen Verbänden und Gruppen dazu dienen, sich mit Phänomenen des Populismus auseinanderzusetzen, vor allem mit rechtspopulistischen Tendenzen, die derzeit in Deutschland und Europa eine besondere Herausforderung darstellten, heißt es in einer Pressemitteilung. Die grafisch gestaltete Arbeitshilfe gibt als Expertentext Anregungen für Diskussionen und Aktivitäten, vermittelt Hintergrundinformationen und Argumente und stellt beispielhafte kirchliche Initiativen sowie pastorale Anregungen vor.
Gruppen und Gemeinden baten um Unterstützung
Sie ist durch Beratungen in der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz, der Pastoralkommission und der Deutschen Kommission Justitia et Pax sowie durch Vorarbeiten einer Autorengruppe entstanden. Gruppen und Gemeinden, die sich mit rechtspopulistischen Tendenzen konfrontiert sehen, hatten im Vorfeld wiederholt um stärkere Unterstützung gebeten.
Die Ausarbeitung der Arbeitshilfe leistete eine Expertengruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Lob-Hüdepohl (Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin). Die inhaltliche Auseinandersetzung mit rechtspopulistischen Tendenzen orientiert sich an sechs thematischen Schwerpunkten: (1) Welches Volk? Annäherungen an Phänomene des Populismus, (2) Strategien und Inhalte rechtspopulistischer Bewegungen, (3) Flucht und Asyl, (4) Islam und Islamfeindlichkeit, (5) Familienbilder, Frauenbilder, Geschlechterverhältnisse sowie (6) Identität und Heimat.
Arbeitshilfe herunterladen
Die Arbeitshilfe „Dem Populismus widerstehen. Arbeitshilfe zum kirchlichen Umgang mit rechtspopulistischen Tendenzen“ ist unter www.dbk-shop.de als pdf-Datei herunterladbar oder als Broschüre (Arbeitshilfe Nr. 305) bestellbar.
Christentum und Populismus passen nicht zusammen
In einer Einführung zur Arbeitshilfe weisen die drei zuständigen Kommissionsvorsitzenden, Erzbischof Dr. Stefan Heße, Bischof Dr. Franz-Josef Bode und Bischof Dr. Stephan Ackermann, jeglichen Versuch zurück, das Christentum für populistische Zwecke zu vereinnahmen: „Wir sind überzeugt, dass unser Glaube und unsere katholische Tradition als Weltkirche im Widerspruch stehen zu entscheidenden Merkmalen des Populismus. Wir denken an die (…) absolute Gleichheit aller Menschen als Geschöpfe Gottes. Wir denken an das fundamentale Gebot der Nächstenliebe, die gerade auch den erreicht, der uns vielleicht am fernsten steht, der aber in seiner Hilfsbedürftigkeit uns zum Nächsten wird.“ Nach Einschätzung der Bischöfe gehen populistische Bewegungen in aller Regel mit der Angst vor gesellschaftlichem Niedergang einher. Demgegenüber sei für die Kirche die Dimension der Hoffnung prägend.Pressemitteilung DBK / EK
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