Kirchengemeinden Niederzier

Synodalität bewegt und erhitzt bisweilen die Gemüter
Das Thema Synodalität bewegt, erhitzt bisweilen die Gemüter. So stark, dass fünf deutsche (Erz-)Bischöfe noch vor Weihnachten beim Heiligen Stuhl nachfragten, ob sie sich an einem Synodalen Ausschuss „beteiligen müssen“. Dieser, so wurde es jüngst im Rahmen des Reformkurses Synodaler Weg beschlossen, soll mit dem geplanten Synodalen Rat ein Gremium vorbereiten, das den Laien-Katholikinnen und -Katholiken mehr Mitsprache und Beteiligung ermöglichen soll. Die Antwort aus Rom folgte prompt. Der Synodale Weg sei nicht befugt, „die Bischöfe und die Gläubigen zur Annahme neuer Formen der Leitung und neuer Ausrichtung der Lehre und Moral zu verpflichten“, schrieb Staatssekretär Pietro Kardinal Parolin postwendend zurück. Gemeinsam mit den Amtsleitern zweier bedeutender Dikasterien – der Glaubenslehre und des Amts der Bischöfe – hatte der Kardinal den Brief unterzeichnet.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Dr. Georg Bätzing, war in seiner Reaktion deutlich. Nach einer intensiven Debatte mit seinen Bischofs-Kollegen im Ständigen Rat Anfang der Woche ließ er die Öffentlichkeit wissen, es habe von Anfang an Klarheit darüber geherrscht, dass ein neues Gremium nicht über der Bischofskonferenz stehen werde oder die „Autorität einzelner Bischöfe aushebeln könnte“. Auch ein Synodaler Rat werde sich innerhalb des geltenden Kirchenrechts bewegen.
Für Bischof Dr. Helmut Dieser ist den Ausführungen seines Amtskollegen Bätzings nichts hinzuzufügen. Für das Bistum Aachen verweist er darauf, dass es verschiedene Überlegungen gibt, synodale Beratungsformen sicherzustellen, die dem Kirchenrecht entsprechen. Ein Diözesanbischof, betont Dr. Helmut Dieser, besitze durchaus das Recht, synodale Beteiligung dementsprechend zu regeln.
Bei Null fängt das Bistum ohnehin nicht an. Neben der etablierten Beteiligung der verschiedenen diözesanen Räte hatte im vergangenen Jahr ein 17-köpfiger Synodalkreis weitgehende Beschlüsse für das Bistum Aachen auf den Weg gebracht. Den insgesamt elf Themenfeldern ging eine inhaltlich und zeitlich intensive Beteiligung von rund 5.000 Ehren- und Hauptamtlichen voraus. Gleich zu Beginn der Synodalkreis-Beratungen hatte der Bischof angekündigt, sich an die Beschlüsse binden zu wollen.
Im Bistum Aachen geht die synodale Beratung weiter. Anfang März findet die nächste Synodalversammlung statt, auf der unter anderem über eine Vorlage für die Pastoralen Räume, Kriterien für Orte von Kirche sowie vermögensrechtliche Rahmenbedingungen beraten werden soll. Im Rahmen der Weltsynode tagt die Europa-Sektion im Februar in Prag. Viele Themen aus Deutschland, heißt es aus dem Ausland, seien auch für die Weltkirche aktuell.
(Quelle: Newsletter des Bistums Aachen)
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