Kirchengemeinden Niederzier

Pfarrer Heinz-Dieter Hamachers verstorben
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Nachruf
Priester zu sein ist kein Beruf – es ist eine Lebensaufgabe.
Und die hat Heinz-Dieter Hamachers ein Leben lang erfüllt –
als Kaplan, als Pfarrer und zuletzt als Ruhestandspfarrer in
der GdG Merzenich-Niederzier.
Heinz-Dieter Hamachers
Pfarrer i. R.
Am Sonntag, den 26. Februar 2023 verstarb er plötzlich und unerwartet im Alter von 81 Jahren.
Am Sonntag, den 05. März 2023 findet um 17.00 Uhr in der Merzenicher Pfarrkirche eine Vesper statt.
Die Exequien in der Merzenicher Pfarrkirche finden am Montag, den 06. März 2023 um 10.00 Uhr statt, anschließend erfolgt die Beisetzung. |
Pfarrer Heinz-Dieter Hamachers wurde am 14. September 1941 in Hüls, heute Krefeld, geboren. Dort ist er auch aufgewachsen. Seine Mutter Margarete Hammers, eine Kriegswitwe und einfache Arbeiterin in der Textilindustrie, ermöglichte ihm seinen Ausbildungsweg ohne fremde Unterstützung und Förderung.
Er besuchte die Volksschule in Hüls. Danach wechselte er zum Internat und zum Pius Gymnasium in Aachen. Nach sechs Jahren (1962) hat er diese Schule mit dem Abitur abgeschlossen.
Es folgte ein Studium der Philosophie und Theologie an der Friedrich-Wilhelm-Universität in Bonn. Er schloss das Studium im Jahre 1966. Es folgte eine weitere Ausbildung im Priesterseminar in Aachen.
Nach zwei Jahren, am 9. März 1968 empfing er durch den damaligen Aachener Bischof Johannes Pohlschneider, die Priesterweihe. Dann folgten die Einsätze als Kaplan zunächst in der Herz-Jesu-Pfarre, Aachen für fünf Jahre, danach für zwei Jahre in der St. Johann und Herz-Jesu-Pfarre in Krefeld.
Im März 1976 bestellte ihn der damalige Aachener Bischof Klaus Hemmerle, zum Pfarrer an St. Laurentius in Merzenich. Offiziell übernahm er diese Leitung der Pfarre am 13. Juni 1976 und nahm diese Aufgabe bis zu seiner Pensionierung am 30. Juni 2017 wahr.
Hinzu kamen die Leitungen der anderen Merzenicher Pfarrgemeinden: 1989 St. Gregorius Golzheim, 1990 St. Amandus Girbelsrath und 1995 St. Lambertus Morschenich.
Bei der Übernahme der Pfarrgemeinden war Pfarrer Heinz-Dieter Hamachers automatisch Präses der Schützenbruderschaften in Merzenich, in Golzheim und in Morschenich. Für 15 Jahre übte er auch das Amt des Präses im Vorstand des Bezirksverbandes der Schützenbruderschaft Düren-Nord aus. Aus dieser Zeit stammt eine Auszeichnung mit einer Medaille der Vereinigung der Europäischen Schützenbruderschaften. In Laufe der Zeit zeichneten die Schützenbruderschaften ihn mit verschiedenen Ehrungen aus, zuletzt mit dem St. Sebastianus-Ehrenschild der Sonderstufe am Band für Präsides.
Bei der Neugestaltung des Rechnungswesens im Bistum Aachen im Jahre 2006, bat ihn der damalige Regionaldekan Hans-Otto von Danwitz, die Region Düren beim Aufbau des Verwaltungszentrums in Schleiden zu vertreten. Bis zum 30. September 2016 war er zuerst gewähltes, dann vom damaligen Aachener Bischof Heinrich Mussinghof, bestelltes Mitglied im Verbandsausschuss des Kirchengemeindeverbandes Düren-Eifel in Schleiden. Zum Aufbau des Verwaltungszentrums gehörte auch die Gründung der Trägergesellschaft für die Kindergärten „Profinos“. Hier nahm er die Aufgabe eines Mitgliedes im Aufsichtsrat wahr.
Von 1995 bis 2006 war er Dechant des Dekanats Merzenich-Niederzier. Dann folgte die Leitung der GdG Merzenich-Niederzier. Dies war eine sehr schwierige Aufgabe, da sich die Strukturen der Pfarrgemeinden in Niederzier und Merzenich stark unterschieden. So blieben viele Dinge zwischen den beiden Bereichen getrennt.
Der Grundgedanke in seinem Priesterlichen Wirken war: „Traditionen bewahren, Neues wagen! Was eine Pfarre selbst leisten kann und will, wird anerkannt. Wer bittet, empfängt“. Das war für ihn wichtig. Er hat versucht, immer die Wünsche der Gläubigen zu erfüllen, wenn sie anderen Ereignissen nicht entgegenstanden.
Zu den besonderen Erlebnissen gehören viele Reisen: nach Lourdes, Rom, Kevelaer und nach Banneux. Auch für Kinder und Jugendliche organisierte er über Jahre viele Jugendfahrten in die Jugendherbergen nach Koblenz, Trier und Xanten. Aber auch viele Tagestouren organisiert er. Pfarrer Heinz-Dieter Hamachers gab auch Unterricht an den Grund-, Haupt- und Realschulen.
In der Verantwortlichkeit des Kirchenvorstandes liegt unter anderem die Sorge um die kirchlichen Gebäude und das sonstige Vermögen. In Laufe der Jahre als Pfarrer in Merzenich wurde das Pfarrheim in Merzenich erweitert, der Kindergarten St. Marien in Merzenich 1997 neu errichtet, die Kirche in Golzheim im Inneren und der Kirchturm saniert, die Kirchtürme in Girbelsrath und Morschenich saniert und auch die Pfarrkirche St. Laurentius wurde im Äußeren wie Inneren komplett überarbeitet und die alten Malereien der Anfangszeit der Kirche wieder freigelegt. Auch das Pfarrheim in Golzheim wurde umgebaut und neugestaltet.
Das Verhältnis zur Gemeinde Merzenich und zu allen Bürgermeistern war immer sehr harmonisch und konstruktiv. Fragen der Kirche und der Kommune betreffend, konnten stets harmonisch besprochen werden. Aufgrund seiner großen Verdienste für die Menschen in der Gemeinde Merzenich wurde er am 11. März 2018 zum Ehrenbürger der Gemeinde Merzenich ernannt. Das wohl wichtigste Projekt der letzten Jahre war die Umsiedlung Morschenichs nach Morschenich-Neu mit vielen, damit verbundenen Fragen.
Seit seiner Pensionierung hat er als Subsidiar in der Gemeinde Merzenich und Niederzier ausgeholfen. Im März 2018 feierte Pfarrer Heinz-Dieter Hamachers sein Goldenes Priesterjubiläum. Er war stehts zum Dienst bereit und hat versucht, immer zu helfen. Er war aktiv bis zur letzten Minute. Das gilt auch für die Seelsorge. Bis zuletzt übernahm er mit Freude Gottesdienste, half in der GdG Merzenich-Niederzier wo Hilfe nötig war. „Er war Pfarrer mit Leib und Seele“. Priester zu sein, hat ihm etwas bedeutet. Die Lücke im Dienstplan lässt sich irgendwie schließen, „aber nicht die Lücke, die er als Mensch hinterlässt“.
Am Sonntag, den 26. Februar 2023 hat er seine letzte Heilige Messe in St. Laurentius gefeiert. Nach diesem Gottesdienst ist er in der Sakristei zusammengebrochen. Trotz schneller Hilfe und einer langen Reanimation ist er wenige Stunden später im Krankenhaus Düren von uns gegangen.
Die letzten Worte, die ich mit ihm gewechselt habe waren: „ja, das freut mich sehr“ auf seine Frage „ob er mich Peter nennen dürfte“, kurz vor den Exequien Ende Juni 2022, „….wenn er gleich etwas über meine verstorbene Mutter sagt“.