Kirchengemeinden Niederzier
Messdiener
H
.
.
Messdiener und ihre Geschichte
Messdiener verdeutlichen, dass der Priester den Gottesdienst nicht allein feiert. Der Apostel Paulus hatte dazu schon im ersten Brief an die Korinther geschrieben:
„Wenn ihr zusammenkommt, trägt jeder etwas bei: einer einen Psalm, ein anderer eine Lehre, der dritte eine Offenbarung; einer redet in Zungen, ein anderer deutet es. Alles geschehe so, dass es aufbaut. (1 Kor 14,26)“
Die Aufgaben, aus denen später der Dienst der Messdiener hervorging, wurden in der römischen Kirche von „Altardienern“ übernommen. Diese brachten die Gaben zum Altar und halfen dem Priester oder Bischof während der Eucharistiefeier.
In Deutschland gibt es über 400.000 Messdiener und ihre Zahl wächst von Jahr zu Jahr.
Die Voraussetzungen zur Ausübung des Messdienerdienstes sind von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich, als Grundregel gilt meist jedoch, dass ein Messdiener getauft ist und die erste Heilige Kommunion bereits empfangen hat. Meist sind es Kinder und Jugendliche, mancherorts, vor allem in Bischofskirchen, auch Erwachsene. Die Messdiener tragen beim Gottesdienst ein liturgisches Gewand. Oft absolvieren sie eine Ausbildung, in der sie mehr über die verschiedenen Riten, liturgischen Farben, Zeichen und Symbole erfahren und lernen, wann und wie sie in der Liturgie zur Anwendung kommen.
Das Selbstverständnis der Messdiener ergibt sich aus ihrer liturgischen Aufgabe, vor allem dem Dienst in der Heiligen Messe. Sie sind Diener an einem höheren Gut, Jesu Christi selbst, der in der Eucharistie mit seinem Leib und Blut in Erscheinung tritt. Messdiener bilden oft eine feste Gemeinschaft innerhalb der Gemeinde, mitunter sind sie deren größte Jugendgruppe.
Oft treffen sich Messdiener auch zu Gruppenstunden, machen gemeinsame Ausflüge und helfen bei der Organisation von Kirchen- und gemeinnützigen Festen. In einigen Gemeinden gibt es Obermessdiener, die vom jeweiligen Pfarrer beauftragt oder von der Messdienergruppe gewählt sind, die Anliegen der Messdiener in der Gemeinde zu vertreten und die Messdienergruppe zu leiten.