Kirchengemeinden Niederzier
Liturgie
von Biergans am 08.10.2024
13. Oktober 2024 – 28. Sonntag im Jahreskreis
ZUM EVANGELIUM Der Ruf zur Nachfolge ergeht an alle, die an Jesus glauben; aber nicht alle werden zur gleichen Form der Nachfolge gerufen. Nicht jeder muss alles hergeben, was er besitzt, wie auch nicht jeder zum Martyrium berufen ist. Der reiche junge Mann im Evangelium hat Jesus nach dem sicheren Weg zum ewigen Leben gefragt; für ihn hätte die Nachfolge im Verzicht auf seinen Reichtum bestanden. Dazu ist nur der Mensch fähig, der begriffen hat: Gott allein ist groß, alles andere ist klein und vergeht. Je deutlicher der Mensch dies erkennt, desto dringender wird sein Wunsch werden, nur Gott zu suchen.
Evangelium (Mk 10, 17–30)
In jener Zeit
lief ein Mann auf Jesus zu,
fiel vor ihm auf die Knie
und fragte ihn: Guter Meister,
was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben?
Jesus antwortete: Warum nennst du mich gut?
Niemand ist gut außer der eine Gott.
Du kennst doch die Gebote:
Du sollst nicht töten,
du sollst nicht die Ehe brechen,
du sollst nicht stehlen,
du sollst nicht falsch aussagen,
du sollst keinen Raub begehen;
ehre deinen Vater und deine Mutter!
Er erwiderte ihm: Meister,
alle diese Gebote habe ich von Jugend an befolgt.
Da sah ihn Jesus an,
umarmte ihn
und sagte: Eines fehlt dir noch:
Geh, verkaufe, was du hast,
gib es den Armen
und du wirst einen Schatz im Himmel haben;
dann komm und folge mir nach!
Der Mann aber war betrübt, als er das hörte,
und ging traurig weg;
denn er hatte ein großes Vermögen.
Da sah Jesus seine Jünger an
und sagte zu ihnen:
Wie schwer ist es für Menschen, die viel besitzen,
in das Reich Gottes zu kommen!
Die Jünger waren über seine Worte bestürzt.
Jesus aber sagte noch einmal zu ihnen:
Meine Kinder, wie schwer ist es, in das Reich Gottes zu kommen!
Leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr,
als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.
Sie aber gerieten über alle Maßen außer sich vor Schrecken
und sagten zueinander: Wer kann dann noch gerettet werden?
Jesus sah sie an
und sagte: Für Menschen ist das unmöglich,
aber nicht für Gott;
denn für Gott ist alles möglich.
Da sagte Petrus zu ihm:
Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt.
Jesus antwortete: Amen, ich sage euch:
Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen
Haus oder Brüder, Schwestern, Mutter, Vater,
Kinder oder Äcker verlassen hat,
wird das Hundertfache dafür empfangen.
Jetzt in dieser Zeit
wird er Häuser und Brüder, Schwestern und Mütter,
Kinder und Äcker erhalten,
wenn auch unter Verfolgungen,
und in der kommenden Welt das ewige Leben.
Für den Tag und die Woche
Wir Brüder von Taizé sind keine geistlichen Meister, die bereits ans Ziel gelangt sind. Durch unser Leben als Communauté, als Gemeinschaft, möchten wir der Hoffnung Ausdruck geben, die in uns wohnt, und sogar etwas von der neuen Welt vorwegnehmen, die in Christus angebrochen ist. Aber wir sind in der Nachfolge Jesu als Arme des Evangeliums unterwegs, mit unserer Zerbrechlichkeit und unseren Verletzungen. Wir erheben nicht den Anspruch, besser zu sein als andere. Uns charakterisiert die Entscheidung, Christus zu gehören. Bei dieser Entscheidung möchten wir vollkommen konsequent sein und mit dem ganzen Volk Gottes unseren Weg im Glauben gehen. (Frère Alois, Taizé)
Das Wort zum Sonntag finden Sie → hier
Quelle: SCHOTT LESEJAHR B