Kirchengemeinden Niederzier
Firmvorbereitungen in der GdG Merzenich/ Niederzier
Gemeindereferentin Susanne Funke teilt mit:
Auch diesmal wollen wir von unseren Onlinetreffen im Rahmen der Firmvorbereitung berichten, weil es gut in diesen Monat mit dem Pfingstfest passt. Diesmal war das Thema „Vernetzt mit dem Heiligen Geist“ an der Reihe.
Bei der Planung und beim Austausch im Firmteam haben wir festgestellt, dass er für uns alle eine besondere Bedeutung hat, wenn auch sehr unterschiedlich, aber dass die Umsetzung in die Lebens- und Erfahrungswelt der Jugendlichen gar nicht so einfach ist.
Doch was am Ende rauskam, hat uns begeistert und auch überrascht. Wenn da nicht einer heimlich am Werk war, …
Am 05. Mai hat ein frei wählbares Onlinetreffen zum Thema „Verfolgte Christen“ stattgefunden. 14 Firmlinge nahmen daran teil. Zwei Brüder haben von ihren Erlebnissen als christliche Flüchtlinge berichtet. Ende 2015 sind Thomas und Lukas aus ihrer ehemaligen Heimat Iran auf einem Schlauchboot geflohen. Seit 2016 haben sie wöchentliche Glaubensgespräche mit dem Flüchtlingsseelsorger. Im Oktober 2017 wurden sie getauft und 2018 wurde ihr Glaube durch die Firmung durch Bischof Dieser bekräftigt. Thomas und Lukas haben sich beide mit ihrem vorherigen nicht-christlichen Glauben unwohl gefühlt und hatten Zweifel an der Richtigkeit der in dieser Religion begründeten Glaubenssätze. Von einer Freundin bekamen sie eine Bibel, in der ihnen keine widersprüchlichen Aussagen begegneten. Zu der Zeit waren beide Brüder in einer schwierigen Phase ihres Lebens. Der Glaube an Gott und die Hoffnung, die ihnen dieser Glaube schenkte, gab ihnen Kraft. Jedoch war es ihnen im Iran nicht möglich zum Christentum zu konvertieren. Also entschlossen sich die beiden dazu, zu fliehen und alles zurückzulassen, um die Religion ausleben zu können und auch zum Christentum zu konvertieren. Ihre Eltern standen bei dieser Entscheidung hinter ihnen. Es ist sehr beeindruckend, dass Thomas und Lukas solche Mühen auf sich genommen haben und das Risiko eingegangen sind, bei der Flucht zu sterben. Trotz der Gefahr begaben sich Thomas und Lukas auf ein Schlauchboot. Auf diesem brach Panik aus und sie wurden gefragt, warum sie so ruhig bleiben könnten. Darauf antworteten sie, dass sie auf Gott und Jesus vertrauen. Wenn Gott und Jesus wollen, dass sie ans Ziel kämen, dann würden sie die Flucht überleben. Wenn nicht, dann wäre die Entscheidung das Risiko einzugehen trotzdem die richtige gewesen. Schließlich war es eine Entscheidung für den christlichen Glauben und ein Leben mit Gott. Die Entscheidung dem Christentum angehören zu wollen, war für Thomas und Lukas eher ein Prozess. Dieser wurde durch ihre eigenen erlebten Wunder bekräftigt. Besonders wichtig ist ihnen, dass Jesus ein Mensch und einer von uns war, der die Probleme, die das Leben mit sich bringt, durchlebt hat. Die Brüder sagten, dass sie ihre Entscheidung bis heute nicht bereuen. Sie fühlen sich in Deutschland zuhause und sind mit ihrem Glauben sehr glücklich.
Für uns selbst kann ihre Geschichte eine große Inspiration sein, indem wir uns selbst fragen, worauf unser Glaube an Gott beruht und wodurch er bekräftigt wird. Ebenso inspirierend ist der Gedanke, dass der Glaube an Gott uns Hoffnung in den schwierigsten Momenten des Lebens schenkt und dass uns Gott immer beistehen wird. Mich hat das bedingungslose Vertrauen von Thomas und Lukas zu Gott und Jesus sehr beeindruckt. Die Eindrücke der Firmlinge nach dem Treffen waren ebenfalls vor allem Bewunderung für den Mut, den Lukas und Thomas hatten und wie stark ihr Glaube ist und die Hoffnung, die Gott ihnen gibt. Zudem fanden einige es erschreckend, dass Thomas und Lukas aufgrund ihrer Glaubensentscheidung diskriminiert wurden und man nicht überall die Religion ausleben darf, der man angehören möchte. Somit war das Online-Thementreffen ein wichtiges Erlebnis für alle und Thomas und Lukas Geschichte ist wirklich bewundernswert. Sie bleibt einem im Kopf und wir können von dem Glauben und der Einstellung, die die Brüder vertreten für unser Leben und unseren Glauben lernen.
Henrike Schröder
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