Kirchengemeinden Niederzier
Grosse Mehrheit für neue seelsorgerische Struktur des Bistums Aachen
Bischof Dr. Helmut Dieser erlässt nach Räteberatung Dekret zur Umschreibung der Pastoralen Räume im Bistum Aachen.
Bischof Dr. Helmut Dieser hat am vergangenen Donnerstag, 14. Dezember im Priesterrat und am Freitag, 15. Dezember, im Diözesanpastoralrat die Rätevoten zur kommenden Territorialstruktur entgegengenommen. Beide Gremien sprachen sich jeweils mit absoluter Mehrheit (eine Gegenstimme im Priesterrat, eine Enthaltung im Diözesanpastoralrat) für die Übernahme der Voten aus den Regionalpastoralräten bzw. dem Vorschlag des Regionalteams Kempen-Viersen aus. „Wir setzen damit am Ende dieses Jahres einen Meilenstein, nach intensiven Monaten der gemeinsamen Beratung“, resümiert Generalvikar Dr. Andreas Frick.
Zum 1. Januar 2024 umschreibt Bischof Dr. Helmut Dieser per Dekret die 44 Pastorale Räume als neue territoriale Grundstruktur im Bistum Aachen. „Damit möchte ich den Gläubigen Sicherheit im Hinblick auf die zukünftigen seelsorglichen Strukturen geben“, erläutert der Bischof.
Die Pastoralen Räume werden in zwei Schritten – ab dem 1. Juli 2024 und dem 1. Januar 2025 – aus den bestehenden 71 Gemeinschaften der Gemeinden (GdG) gebildet. Eine Begleitung und Moderation der Verantwortlichen und Gremien im (zukünftigen) Pastoralen Raum und der Kirchenvorstände im (zukünftigen) Pastoralen Raum wird durch das Bischöfliche Generalvikariat ermöglicht.
Die Pastoralen Räume für die Region Düren:
Der Pastorale Raum Aldenhoven/Jülich wird gebildet aus den Pfarreien St. Martin (Aldenhoven), St. Ursula, St. Mauritius, St. Johann Baptist (Aldenhoven-Niedermerz), St. Nikolaus und St. Johann Baptist (Aldenhoven-Siersdorf) in der GdG Aldenhoven/Linnich und der GdG Jülich.
Der Pastorale Raum Linnich/Titz wird gebildet aus den Pfarreien St. Martin (Linnich), St. Gereon (Linnich-Boslar), St. Pankratius (Linnich-Rurdorf), St. Hermann Josef, St. Gereon (Linnich-Gereonsweiler), Hl. Maurische Märtyrer, St. Agatha, St. Georg, St. Peter, St. Margareta, St. Pankratius (Linnich-Ederen), St. Lambertus (Linnich-Tetz) und St. Lambertus (Linnich-Welz) in der GdG Aldenhoven/Linnich und der GdG Titz.
Der Pastorale Raum Düren wird gebildet aus der GdG St. Franziskus, Düren-Nord, der GdG Düren-Mitte und der GdG St. Elisabeth von Thüringen, Düren-West.
Der Pastorale Raum Merzenich/Niederzier/Nörvenich/Vettweiß wird gebildet aus der GdG Merzenich/Niederzier und der GdG Nörvenich/Vettweiß.
Der Pastorale Raum Kreuzau/Hürtgenwald/Heimbach/Nideggen wird gebildet aus der GdG Kreuzau/Hürtgenwald und der GdG Heimbach/Nideggen.
Der Pastorale Raum Inden/Langerwehe wird gebildet aus der GdG Inden/Langerwehe.
Neben den bereits bestehenden Beratungs- und Begleitungs-möglichkeiten des Bischöflichen Generalvikariats ernennt Bischof Dr. Helmut Dieser für jeden künftigen Pastoralen Raum im Hinblick auf die Errichtung einen Promotor bzw. eine Promotorin mit der Aufgabe, die nötigen Prozesse vor Ort zu koordinieren, zu fördern und zu moderieren. Die Aufgabe beginnt am 1. Januar 2024 und endet mit der Ernennung des Leitungsteams des Pastoralen Raums im Übergang. Die Promotorin bzw. der Promotor ist in der Regel bereits im künftigen Pastoralen Raum tätig und wird für diese Arbeit mit einem Beschäftigungsumgang bis zu 25 Prozent ausgestattet.
Das Neue hat schon längst begonnen
Reaktionen von der Synodalversammlung.
„Wir bewegen uns in eine Kirche hinein, deren Struktur und Wesen wir noch nicht ganz durchschauen“, sagte Monsignore Gregor Huben als einer von rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Synodalversammlung. Sie hat am Mittwoch, 6. Dezember, im Haus Overbach in Jülich mit dem Ziel stattgefunden, das Verstehen auf dem Weg in diese neue Zeit zu erleichtern und trotz der Menge an Papieren allen Beteiligten einen guten Überblick über den Stand der Beratungen zu geben. In nur drei Stunden standen dabei neben der neuen Pastoralstrategie noch die konkrete Umschreibung der Pastoralen Räume im Bistum Aachen, die Orte von Kirche, das Vermögensrecht, neue Leitungsmodelle, ein Übergangsstatut und die zukünftigen Gremien und deren Zusammensetzung auf der Tagesordnung.
Eingerahmt zwischen Information und Aussprache entwickelte sich an eigens hierfür eingerichteten Themenwänden eine engagierte Diskussion, die überwiegend positiv aufgenommen wurde. „Ich fühle mich gut informiert“, sagte beispielsweise Regionalvikar Hannokarl Weishaupt. Was die Pastoralstrategie anging, sprach Dr. Christian Schröder über einen Haltungswandel von unten nach oben. „Wenn wir die Kirchen mit den bisherigen Formaten nicht mehr voll bekommen, sollten wir von den Menschen und ihren Bedürfnissen her denken.“ Eine klassische Zielgruppenpastoral funktioniere einfach nicht mehr.
Bischof Dr. Helmut Dieser betonte, dass das Neue schon längst begonnen habe. „Wir stehen an einem dramatischen Übergang, wie es ihn selten in der Geschichte der Kirche gegeben hat. Doch wenn Gott uns ruft, kommt Begegnung zu Stande und dies verändert alles.“
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